Tablet-PCs sind noch nicht im Alltag von Kindern angekommen

KIM-Studie 2014 zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger veröffentlicht

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs)

 

c/o Landesanstalt für Kommunikation, Reinsburgstraße 27, 70178 Stuttgart

 

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Leitung: Peter Behrens, Thomas Rathgeb

 

PRESSEMITTEILUNG

 

Stuttgart/Hannover, 25.02.2015 – Die Verbreitung von Tablet-PCs ist in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen, aufgrund der intuitiv bedienbaren Oberfläche wird oft auch die Nut-zung der Geräte durch Kinder diskutiert. Laut Ergebnissen der aktuellen KIM-Studie ist die Nutzung eines Tablets jedoch nur für eine Minderheit der deutschen Kinder eine Option: Ein Tablet-PC ist in 19 Prozent der Haushalte mit Kindern zwischen sechs und 13 Jahren vorhan-den (2012: 12 %), nur zwei Prozent der Kinder dieser Altersgruppe besitzen selbst ein Tablet (2012: 1 %). Betrachtet man nur diejenigen Kinder, die zuhause ein Tablet zur Verfügung ha-ben, so nutzt die Hälfte das Gerät regelmäßig zum Spielen, gut jeder Dritte sieht darauf Fotos oder Videos an oder surft im Internet. Dies sind Ergebnisse der KIM-Studie 2014 (Kinder + Medien, Computer + Internet), die heute auf Europas größter Bildungsmesse didacta veröf-fentlicht wurden.

 

Insgesamt 63 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen nutzen zumindest selten das Internet, dieser Anteil hat sich seit der letzten Erhebung der KIM-Studie 2012 nur marginal um einen Prozent-punkt erhöht. Angestiegen ist jedoch die Häufigkeit der Nutzung: Zählen Kinder zu den Nut-zern des Internets, dann surfen 40 Prozent jeden oder fast jeden Tag im Netz (2012: 36 %, 2010: 26 %), 44 Prozent sind ein- oder mehrmals pro Woche online und 16 Prozent zählen zu eher sporadischen Nutzern (weniger als einmal pro Woche). Während Mädchen und Jungen bei der täglichen Nutzung so gut wie keine Unterschiede aufweisen, sind die Jüngeren zu ei-nem deutlich geringeren Anteil vertreten (6-7 Jahre: 15 %, 8-9 Jahre: 18 %, 10-11 Jahre: 38 %, 12-13 Jahre: 60 %).

 

Hinsichtlich der Zugangsgeräte liegen Computer und Laptop bei Kindern weiterhin mit Ab-stand an erster Stelle, neun von zehn Internetnutzern zwischen sechs und 13 Jahren nutzen das Internet regelmäßig über PC oder Laptop. Nur ein Drittel der Kinder, die zumindest selten das Internet nutzen, gehen regelmäßig mit ihrem Handy/Smartphone online. Auf Platz drei liegen Spielkonsolen (11 %), der Zugang über Tablet-PCs ist nur für eine Minderheit der Inter-netnutzer (5 %) relevant.

 

Trotz der wachsenden Bedeutung des Internets ist das Fernsehen für Kinder zwischen sechs und 13 Jahren das wichtigste Medium. 61 Prozent wählen das Fernsehen als das Medium, auf das sie am wenigsten verzichten können. Nur ein Viertel der Kinder entscheidet sich für Com-puter und Internet. Und auch bei der täglichen Nutzung ist das Fernsehen Spitzenreiter: 79 Prozent der Kinder schauen täglich fern, das Internet nutzt nur jeder Vierte jeden oder fast jeden Tag.

 

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Die Studienreihe KIM wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) seit 1999 durchführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Sechs- bis 13-Jährigen in Deutschland ab. Für die KIM-Studie 2014 wurden rund 1.200 Kinder und deren Haupterzieher im Frühsommer 2014 zu ihrem Mediennutzungsverhalten befragt. Der mpfs präsentiert sich noch bis zum 28.02.2015 auf der didacta, Europas größter Bildungsmesse, in Hannover (Halle 15, Stand Nr. E64).

 

Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest ist eine Kooperation der Landes-anstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK). Die Durchführung der Studie erfolgt in Zu-sammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR).

 

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