AGJ fordert: Kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung stärken

Die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendhilfe fordert in ihrem Positionspapier „Kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung stärken!“, dass junge Menschen als Expert*innen ihrer Belange aktiv in kommunale Entscheidungsstrukturen eingebunden sein müssen.

Die AGJ versteht sich als Zusammenschluss und Forum von Akteuer*innen der bundesweiten freien und öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe.

 

Im Positionspapier „Kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung stärken!“, welches im Dezember 2015 durch den Vorstand beschlossen und veröffentlicht wurde fordert sie den Ausbau kommunaler Beteiligungsmöglichkeiten. Kinder und Jugendliche haben […] „ein Interesse daran, das Hier und Jetzt wirksam zu beeinflussen […]“ und sollen als Expert*innen für ihre Belange mitentscheiden können.

 

Die Beteiligung auf kommunaler Ebene übernimmt hier eine besondere Funktion, welche sich auf die das direkte Lebensumfeld im Sozialraum bezieht. Dies setzt nicht nur eine entsprechende (an die UN-Kinderrechtskonvention angelehnte) Haltung der Erwachsenen, sondern vor allem konkrete Beteiligungsformen und –standards voraus. „Zentrale Kriterien für eine gelingende Kinder- und Jugendbeteiligung, aus Sicht der AGJ, sind daher Angemessenheit, Transparenz, Wirksamkeit, Empowerment und die Kontinuität von Beteiligung."

 

Eine zentrale Forderung der AGJ ist die Ermöglichung solcher konkreten Formen der Partizipation, aber auch, Entscheidungsstrukturen in der Kommune transparent zu gestalten.

 

Analog finden sich vielfältige Beteiligungsformen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA), im Alltag der OT und darüber hinaus. Eine wesentliche Voraussetzung ist dabei die entsprechende Haltung der Fachkräfte vor Ort, Partizipation als Mitbestimmungs- und Mitentscheidungsprozess zu verstehen, zu fördern und zu fordern. Innerhalb der OKJA existieren hierzu viele Angebote und Methoden, um solche Prozesse zu aktivieren und auch demokratisches Handeln zu leben, bei dem Besucher*innen in der Einrichtung gleiche Rechte und Pflichten haben. Dies fördert die Übernahme von Verantwortung und Selbständigkeit, da die OKJA Lebens-, sowie Lernort ist. Junge Menschen entdecken sich hier selbst als aktiv handelnd, anstatt durch Erwachsene „mitgedacht“ zu werden.

 

Daher ist es dringend erforderlich, OKJA in der Kommune (weiterhin) anzuerkennen und zu fördern, damit mehr Kindern und Jugendlichen ein wesentliches Erfahrungsfeld geboten wird, in welchem sie ihre Zeit selbständig nutzen und zugleich die Wirkung partizipativer Prozesse erleben.

 

Quelle: Positionspapier der AGJ: „Kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung stärken!“

 

https://www.agj.de/ (abgerufen am 27.1.2016)